Das sehr stilvolle Ambiente des Stuttgarter Haus der Wirtschaft bot am 19. Januar 2011 wieder den idealen Rahmen für den alljährlichen Neujahrsempfang des Landesverbands Freier Immobilien-und Wohnungsunternehmen Baden-Württemberg e.V.. Weit über 100 Mitglieder und ausgewählte Gäste aus Politik und befreundeten Verbänden erlebten einen informativen und unterhaltsamen Abend.

Der Verbandsvorsitzende Henning Kalkmann verwies in seiner Begrüßungsansprache auf die stabile Nachfrage nach hochwertigem Wohnraum im Großraum Stuttgart und in den baden-württembergischen Universitätsstädten. Insbesondere die Bauträger könnten an diesen Immobilienstandorten größtenteils auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2010 zurückblicken. Die unternehmerische Wohnungswirtschaft habe sich, so Kalkmann, als Gewinner der Wirtschafts- und Finanzkrise erwiesen. Zudem würden die Turbulenzen um die Europäische Gemeinschaftswährung die Flucht der Anleger in stabile Sachwerte begünstigen. Kalkmann bezweifelte, dass diese Sonderkonjunktur auf Dauer als Erfolgsgrundlage für die Wohnungswirtschaft taugt. Die Wohnungswirtschaft und ihre Verbände müssten sich deshalb sehr ernsthaft mit der Frage befassen, welche Perspektiven sich nach einem Auslaufen der Flucht in die Sachwerte ergeben. Den Gesetzgebern in Brüssel, Berlin und Stuttgart müsse verdeutlicht werden, dass die Grenzen der Belastbarkeit der Wohnungswirtschaft erreicht seien. Es dürften keine additiven gesetzlichen Regelungen geschaffen werden, die das Bauen zusätzlich verteuern, erschweren und komplizieren.

Weiterhin solle nach Überzeugung des Verbandsvorsitzenden Henning Kalkmann die Umweltpolitik die Wohnungspolitik nicht dominieren. Vielmehr sei die Wohnungspolitik ein Teil der Sozial- und Wirtschaftspolitik; sie beeinflusse die Beschäftigung am Bau und sei nicht zuletzt von städtebaulicher Bedeutung. Er werde deshalb nach den Wahlen von der künftigen Landesregierung fordern, die alleinige Kompetenz für den Wohnungsbau dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg zu übertragen, das über einen wohnungs-wirtschaftlich erfahrenen und tüchtigen Mitarbeiterstab verfüge.

Wirtschaftsminister Ernst Pfister bedankte sich in seiner Ansprache anlässlich des Neujahrsempfangs beim Vorstand und der Geschäftsführung des Landesverbandes für die Unterstützung seiner Politik, aber auch für die praxisnahe, manchmal kritische Begleitung in Gesetzgebungsverfahren.

In seinem Rückblick auf die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2010 sah sich Pfister in seinen Aussagen zur Konjunkturentwicklung bestätigt. Seine zu Jahresbeginn 2010 beim LFW-Neujahrsempfang vorgetragenen positiven Prognosen wären erfreulicherweise sogar noch übertroffen worden.

Für seine Abschlussarbeit zum Thema „Rückzug der amerikanischen Streitkräfte und die Auswirkungen auf den deutschen Immobilienmarkt unter besonderer Berücksichtigung des Truppenübungsplatzes Hohenfels in der Oberpfalz“ wurde der Absolvent der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, Stefan Treier, mit dem Bauträgerpreis 2010 ausgezeichnet. Zur Eröffnung des geselligen Teils des Abends begrüßte Verbandsvorsitzender Henning Kalkmann den Kabarettisten Stefan Reusch, Moderator beim Westdeutschen Rundfunk. Bei Eröffnung des Buffets verwies der Verbandsvorsitzende nochmals auf die Sponsoren, die dankenswerterweise die Finanzierung der Veranstaltung übernommen hatten. Seinen besonderen Dank richtete Kalkmann an Wirtschaftsminister Pfister und seinen Mitarbeitern für die stets konstruktive Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren.

Der Text entstammt der Zeitschrift des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen „FWW Die private Immobilienwirtschaft“ und entspricht einer gekürzten Darstellung.