Henning Kalkmann, Vorsitzender des Landesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Baden-Württemberg e. V. und Erik Nothhelfer, Vorstandvorsitzender des IVD Süd haben die von der zukünftigen rot-grünen Landesregierung von Baden-Württemberg in ihrer Koalitionsvereinbarung geplanten Erhöhung der Grunderwerbssteuer von 3,5  auf 5 % scharf verurteilt.

Darin sind sich Kalkmann und Nothhelfer einig: „eine völlig falsche Maßnahme, zu einem völlig falschen Zeitpunkt und darüber hinaus völlig überzogen“. Die Verbands-
vorsitzenden sehen in der Steuererhöhung eine unangemessene Belastung der Häuslebauer und Wohnungskäufer. Anstatt im Land und in den Kommunen zu sparen, greift man lieber dem Bürger in die Tasche. Speziell „im Land der Häuslebauer“ ist es besonders verfehlt, teure Wahlversprechen über eine Grunderwerbsteuererhöhung finanzieren zu wollen, die junge Familien ganz besonders hart trifft.

Bei konstanten Haushaltseinkommen sind in den zurückliegenden Jahren die Baukosten nicht zuletzt durch staatliche Auflagen im Zusammenhang mit dem Klimaschutz drastisch angestiegen. Deshalb können sich immer weniger Familien den Umzug in die eigenen vier Wände leisten.

Nach Überzeugung der immobilienwirtschaftlichen Verbände ist deshalb eine Grunderwerbsteuererhöhung das falsche Signal. Die drastisch erhöhte Grunderwerb-
steuer erschwert den Familien den Sprung von der Mietwohnung ins Eigenheim, behindert die berufliche Mobilität und „bestraft“ den Immobilienerwerb zur
Altersvorsorge.

Die Grunderwerbsteuer wurde deutschlandweit bereits 1996 von 2% auf 3,5 % erhöht. Beim IVD Süd und beim Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen befürchtet man nun, daß sich der damalige durch die Steuererhöhung verursachte Einbruch bei der Nachfrage nach Wohneigentum jetzt in Baden-Württemberg wiederholt.

Im Übrigen ist die massive steuerliche Schlechterstellung von Immobilienvermögen im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten verfassungsrechtlich sehr bedenklich und sachlich nicht zu rechtfertigen.